2012. február 18., szombat

Geschichte der deutschen Vertriebenen und ihrer Heimat




Die Sudetendeutschen

Die Heimat der Sudetendeutschen sind die knapp 28.000 Quadratkilometer umfassenden Randgebiete von Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien, jenem kleinen Teil Schlesiens, der 1763 nach dem Siebenjährigen Krieg zwischen Österreich und Preußen bei Österreich geblieben war. Auch die Grafschaft Glatz fiel an Preußen/Schlesien.

Die Bezeichnung "Sudetendeutsche" leitet sich von dem rund 330 Kilometer langen Gebirgszug der Sudeten ab, der sich im Norden Böhmens, Mährens und Sudetenschlesiens hinzieht. Der Name "Sudetendeutsche" setzte sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem ab 1919, als Sammelbegriff für die über drei Millionen Deutschen in den böhmischen Länder durch. Die Sudetendeutschen sind in sich durchaus vielfältig. Sie unterscheiden sich nach Mundart, Herkunft und regionaler Kultur entsprechend den angrenzenden deutschen Regionalbevölkerungen der Altbaiern, Franken, Sachsen und Schlesier, aus deren Gebieten dann im Mittelalter die Besiedlung erfolgte.

Bevor die Tschechen in der Mitte des 6. Jahrhunderts in das Innere Böhmens und Mährens gelangten, war dieses Land schon über 500 Jahre lang von germanischen Stämmen - Markomannen entlang der Elbe in Böhmen und Quaden in Mähren - bewohnt. Im 12. und 13. Jahrhundert riefen
dann böhmische Herzöge und Könige Deutsche als Bauern, Bergleute, Handwerker, Kaufleute und Künstler ins Land, um vor allem die bis dahin nur sehr dünn besiedelten gebirgigen Randgebiete erschließen und kultivieren zu lassen. Zentren des Gebiets waren deutsche Städte wie Leitmeritz (deutsches Stadtrecht 1227), Eger (1242), Brünn (1243), Pilsen (1288) usw.

Die böhmischen Länder waren seit dem 10. Jahrhundert ein Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches, wenn auch mit einem oft großen Maß an Eigenständigkeit. Die böhmischen Könige gehörten seit dem 14.Jahrhundert zu dem sich damals herausbildenden siebenköpfigen Kurfürstenkollegium. Von 1346-1400 (Luxemburger) und von 1526-1806 (Habsburger) waren die böhmischen Könige fast ununterbrochen auch Römisch-Deutsche Kaiser. Rund 800 Jahre lang lebten Deutsche und Tschechen zumeist friedlich neben- und miteinander. Soweit es Spannungen gab, hatten diese eher religiöse und soziale als nationale Ursachen. Auch wurden diese Konflikte außer in den Hussitenkriegen (1419/20-1436) nicht gewaltsam ausgetragen. Während dieser Kriege wurden in den 1420er Jahren die bis dahin ziemlich großen deutschen Sprachinseln in Innerböhmen weitgehend vernichtet. Dies geschah durch Vertreibung und Assimilation, teilweise aber auch durch physische Vernichtung der deutschen Bewohner. Ganze deutsche Städte wie Aussig, Teplitz werden zerstört Die Deutschen in Prag und in den Grenzregionen überstanden die Hussitenkriege dagegen, wenn auch mit erheblichen Verlusten. Das gesamte Land, das vor den Hussitenkriegen in Europa eine führende Stellung hatte, wurde in seiner Entwicklung weit zurück geworfen. Es dauerte rund 200 Jahre, bis dieser Rückstand aufgeholt war.

1526 kamen die böhmischen Länder unter die Herrschaft der Habsburger und wurden damit ein Teil Österreichs. Ein weiteres wichtiges Datum ist die Schlacht am Weißen Berg zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges bei Prag (1620), als die katholischen Habsburger einen Aufstand böhmischer Protestanten (darunter gleichermaßen Tschechen und Deutsche) niederschlugen. Mit der nun einsetzenden Restauration und Gegenreformation wurde die tschechische Sprache aus dem öffentlichen Leben teilweise verdrängt.

Böhmen und Mähren gehörten zusammen mit ganz Österreich bis 1806 dem römisch-deutschen Reich und von 1815 bis 1866 dem Deutschen Bund an. 1848 wählten und entsandten auch die Sudetendeutschen Abgeordnete in die erste deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Auch tschechische Abgeordnete aus Mähren waren dort vertreten, nicht aber tschechische Abgeordnete aus Böhmen. Einen wesentlichen Anteil an der kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung der böhmischen Länder hatte nicht zuletzt die jüdische Gemeinschaft, die ganz überwiegend deutschsprachig war.

Das Ende des Ersten Weltkriegs 1918 brachte die Zerschlagung des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates. Die rund 6,7 Millionen Tschechen forderten einen eigenen Staat, dem auch die industriereichen Siedlungsgebiete der Sudetendeutschen angehören sollten.

Nach der Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik (CSR) am 28. Oktober 1918 forderten die Sudetendeutschen unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker den Verbleib ihrer Heimatgebiete bei dem zur Republik Deutsch-Österreich verkleinerten österreichischen Staat. Im Vertrauen auf das von den Siegermächten proklamierte Selbstbestimmungsrecht leisteten die Sudetendeutschen nur geringen Widerstand gegen die Besetzung ihres Landes durch tschechisches Militär (31.10.1918 - 28.1.1919). Nur vereinzelt kam es zu Kämpfen oder blutigen Übergriffen mit einigen dutzend Todesopfern unter den Deutschen

Bis zum Jahresende 1918 waren etwa 95% der sudetendeutschen Gebiete militärisch besetzt. Am 4. März 1919 demonstrierte fast die ganze sudetendeutsche Bevölkerung friedlich für ihr Selbstbestimmungsrecht. Diese Demonstrationen waren von einem eintägigen Generalstreik der Deutschen begleitet. Die Initiative zu diesen Demonstrationen ging auf die sudetendeutschen Sozialdemokraten, die seinerzeit stärkste Partei, zurück, wurde aber von den bürgerlichen deutschen Parteien unterstützt. Diese Großkundgebungen wurden von tschechischem Militär zerschlagen, wobei es zu 54 Toten und weit über hundert Verletzten kam.

Gegen ihren ausdrücklichen Willen wurden die Sudetendeutschen durch den Vertrag von St. Germain vom 10.9.1919 der Tschechoslowakei zugeschlagen und vom tschechischen Staat als "Minderheit" angesehen, obwohl sie zu 90 Prozent in Gebieten lebten, in denen sie selber 90 Prozent und mehr der Bevölkerung stellten.

Maßgeblichen Anteil an der Entstehung der CSR hatte der Vertraute des späteren Präsidenten Tomaš Garrigue Masaryk, Edvard Beneš. Er agierte bei den Pariser Friedenskonferenzen skrupellos und mit großem Geschick, wie seine Denkschriften und gefälschten Karten für die Friedenskonferenz zeigen.

Die Bevölkerung der Tschechoslowakei setzte sich 1921 zusammen aus 6,6 Millionen Tschechen, 3,2 Millionen Deutschen, zwei Millionen Slowaken, 0,7 Millionen Ungarn, einer halben Million Ruthenen (Ukrainern), 300.000 Juden, 100.000 Polen, außerdem Zigeunern, Kroaten und weiteren Gruppen. Die Deutschen stellten somit ein Drittel der Bevölkerung der böhmischen Länder. Den Anspruch auf Dominanz im neuen Staat konnte man nur durch die Fiktion eines "tschechoslowakischen" Volkes konstruieren.

Obwohl die Gründung der CSR also in Gegensatz zum Willen der Sudetendeutschen erfolgte, unterstützten sie bei den Wahlen der zwanziger und frühen dreißiger Jahren mehrheitlich die sogenannten aktivistischen Parteien und stellten zeitweilig einzelne Minister. Sie konnten aber nicht die gegen die Sudetendeutschen gerichtete Assimilierungs- und Diskriminierungspolitik verhindern: Systematische Zurücksetzung der deutschen Sprache und Kultur, Verdrängung der Deutschen aus dem öffentlichen Dienst, Benachteiligung der deutschen Wirtschaft in vielen Bereichen, Beschneidung der deutschen Selbstverwaltung in Gemeinden und Bezirken.

Eine Folge dieser Politik war, daß Mitte der dreißiger Jahre die Arbeitslosigkeit im Sudetenland etwa fünfmal höher war als in den tschechischen Landesteilen. Insbesondere die Umsetzung der Bodenreform Anfang der 20er Jahre und die Verdrängung der Deutschen durch Tschechen im Staatsdienst liefen auf eine tschechische Siedlungspolitik im Sudetenland hinaus. Ab 1919 stieg der tschechische Bevölkerungsanteil im Sudetenland jährlich um knapp ein Prozent.

Diese Politik der CSR verstieß nicht nur gegen die politische Vernunft, sondern auch gegen von der CSR eingegangene internationale Verpflichtungen, namentlich gegen das Minderheitenschutz-Abkommen von 1922. Sie führte allmählich zu einer tiefen Entfremdung zwischen den Sudetendeutschen und dem tschechoslowakischen Staat und dazu, daß die staatsbejahenden deutschen Parteien ihren Wählern gegenüber vollständig bloßgestellt wurden. Bei den Parlamentswahlen von 1935 kam es schließlich zum Erdrutschsieg der neugegründeten Sudetendeutschen Partei (SdP), die die Durchsetzung der staatsrechtlichen und politischen Gleichstellung der Sudetendeutschen in Form einer territorialen Autonomie forderte und damit rund zwei Drittel aller deutschen Stimmen erhielt.

Der sudetendeutsch-tschechische Gegensatz hat sich schließlich infolge des äußeren deutschen Drucks zu den Sudetenkrisen in Mai und September 1938 zugespitzt, was schließlich zum Münchner Abkommen vom 29.9.1938 führte, aufgrund dessen die CSR namentlich auf britischen und französischen Druck die zu über 90 Prozent von rund 3 Millionen Deutschen bewohnten Sudetengebiete an Deutschland abtreten mußte.

Eine Folge des Abkommens war, daß ein großer Teil der seit 1919 im Sudetenland angesiedelten Tschechen dieses in kurzer Zeit verlassen mußte, einschließlich der Soldaten und Polizisten mit ihren Familien bis zu 400.000. Es gab dabei keine Enteignungen, und die seit jeher im Sudetenland lebenden Tschechen waren davon nicht betroffen.

Unter Bruch des Münchner Abkommens besetzten am 15. März 1939 deutsche Truppen das Restgebiet von Böhmen und Mähren ("Reichsprotektorat"), nachdem die CSR bereits einen Tag zuvor durch die Verselbständigung der Slowakei und die Annexion der Karpato-Ukraine durch Ungarn faktisch zerfallen war. In diesem Reichsprotektorat lebten jetzt immer noch die 260.000 Deutschen Prags (1939: 41.000 altansässige Deutsche) und der innerböhmisch/-mährischen Sprachinseln (3,5 Prozent der Protektorats-Bevölkerung).

Etwa 180.000 sudetendeutsche Soldaten starben im Krieg oder in Kriegsgefangenschaft, dazu kamen noch an die 10.000 sudetendeutsche Zivilopfer bei Luftangriffen und Bodenkämpfen. Das Gebiet blieb abgesehen von sporadischen alliierten Luftangriffen bis April 1945 vom direkten Kriegsgeschehen unberührt. Tragisch war das Schicksal von etwa - sich größtenteils der deutschen Kultur und Sprache zurechnenden - 80.000 Juden der böhmischen Länder, die die NS-Herrschaft nicht überlebten.

Die Vertreibung der Sudetendeutschen, von dem - nach seinem Rücktritt 1938 in London 1940 nur noch selbsternannten - tschechischen Exil-Präsidenten Edvard Beneš aus dem Londoner Exil geplant und vorbereitet, begann unmittelbar nach Kriegsende, im Mai 1945 mit dem "Prager Aufstand" drei Tage vor Kriegsende. Die kommunistisch geführten tschechischen Nationalausschüsse und sogenannte Partisanen begannen in einer ersten Phase mit massenhaften Mißhandlungen und Morden, Austreibungen, Vergewaltigungen und Einweisungen in tschechische Konzentrationslager, z.B. Theresienstadt. Bis zum Ende der Potsdamer Konferenz der Siegermächte am 2.8.1945 waren bereits etwa 750.000 Sudetendeutsche "wild" vertrieben worden. Das Jahr 1946 war die eigentlich Hauptphase der Vertreibung.

Nach neuesten Untersuchungen kamen ungefähr 165.000 Sudetendeutsche direkt bei der Vertreibung gewaltsam ums Leben, weitere ca. 105.000 starben während oder nach der Vertreibung an den unmittelbaren Folgen derselben. Von den Überlebenden lebten 1950 über 1,9 Millionen überwiegend in der US-amerikanischen (über eine Million in Bayern, 400.000 in Hessen usw.), über 700.000 in der Sowjetischen Besatzungszone, 8.000 in Berlin, 140.000 in Österreich.

Etwa 250.000 konnten in der Heimat bleiben - oder mußten bleiben, weil die CSR auf sie als Fachkräfte nicht verzichten wollte. Aber auch sie wurden enteignet und innerhalb der Tschechoslowakei verschleppt, etwa 40.000 in die UdSSR. Die zurückgehaltene deutsche Bevölkerung siedelte in den folgenden Jahrzehnten zum überwiegenden Teil nach Westdeutschland aus. Bei der Volkszählung 1991 gaben noch knapp 50.000 Personen Deutsch als Nationalität an, die tatsächliche Zahl dürfte um wenige zehntausend höher liegen.

In der Bundesrepublik gründeten die Sudetendeutschen schon im Juli 1947 eine "Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Interessen" (seit 1955: Sudetendeutscher Rat), 1949/50 die Landsmannschaft, deren erster Sprecher bis 1959(†) der letzte Landeshauptmann von Deutsch-Böhmen im Jahr 1918 war, Rudolf Lodgman von Auen. Die Patenschaft über die sudetendeutsche Volksgruppe übernahm 1954 der Freistaat Bayern.

Die Deutschen in Ungarn

Im Mittelalter riefen die ungarischen Könige deutsche und andere westeuropäische Siedler ins Land (siehe Karpatendeutsche, Siebenbürger Sachsen usw.), auf dem heutigen ungarischen Staatsgebiet in den seit 1920 bestehenden Grenzen leben Deutsche jedoch schon seit dem 9. Jahrhundert als Ergebnis der baierischen Ostkolonisation in West-Ungarn um Ödenburg (ung. Sopron), Wieselburg (ung. Moson) und Steinamanger (ung. Szombathely), das anders als das restliche Burgenland 1920 nicht von Ungarn an die Republik Österreich abgetreten werden mußte.

Die mittelalterliche deutsche Binnensiedlung ging - vor allem in den Städten - bald im politisch dominierenden madjarischen Umfeld auf. Sozialer Aufstieg ging im ungarischen Kernland regelmäßig mit Assimilation zusammen - anders als etwa im abgelegeneren Siebenbürgen. Das sollte sich in der späteren Neuzeit, insbesondere im 19./20. Jahrhundert bei der städtischen Bevölkerung und der Intelligenz fortsetzen.

Erst im Zuge der neuzeitlichen, durch die Habsburger staatlich gelenkten Kolonisation im von den Türken seit den 1720er Jahren befreiten und zu der Zeit fast entvölkerten Land entstanden größere zusammenhängende deutsche Siedlungsgebiete wie im Ofner Bergland im Nordwesten, der Schwäbischen Türkei (ungarische Komitate Baranya/ Branau, Somogy/Schomodei, Tolna/Tolnau) zwischen Donau und Drau (siehe Donauschwaben) um Fünfkirchen (ung. Pécs), aber auch um Ofen (ung. Buda) und Pest (beide erst 1872 mit Obuda vereinigt zu Budapest) entstanden einzelne deutsche Dörfer.

Die Besiedlung erfolgte im ungarischen Kernland stetig, griff auch über den bäuerlichen Bereich hinaus und führte zur Bildung eines gewerblichen Mittelstands. Das stand aber weiterhin im Schatten andauernder Madjarisierung, was sich nach dem Ausgleich von 1867, also nach der staatsrechtlichen Gleichstellung (Alt-)Ungarns mit der österreichischen "Reichshälfte" massiv verstärkte. Man geht davon aus, daß in den Jahren 1880-1910 durch Assimilation zwei Millionen neue Ungarn bzw. Madjaren "entstanden", darunter 600.000 Deutsche, 700.000 Juden, 200.000 Slowaken usw. Die zum Madjarentum übergetretenen assimilierten Deutschen wurden von den hierzu nicht bereiten ungarländischen Deutschen abfällig "Madjaronen" genannt. Zudem wanderten allein in den Jahren 1899-1913 über 200.000 Deutsche aus dem Königreich Ungarn zumeist nach Amerika aus, davon über 90.000 Banater Schwaben, 50.000 aus dem späteren "Trianon-Ungarn" (siehe unten), also dem Kernland, 25.000 aus der Batschka usw.

Die im Ergebnis des Ersten Weltkrieges durch den Vertrag von Trianon (4.Juni 1920) erzwungene Reduzierung des Königreichs Ungarn - "Königreich" blieb es auch ohne König bis 1944 unter dem "Reichsverweser" Admiral Miklos Horthy - auf die dreißig Prozent Gebiet des Kernlands führte zur Zersplitterung der bisher ungarländischen Deutschen auf fünf Staaten: Jugoslawien (West-Banat, Slawonien, Süd-Batschka; siehe Donauschwaben), Rumänien (Ost-Banat, Siebenbürgen mit Sathmar; siehe jeweils dort), Tschechoslowakei (Karpatendeutsche; siehe dort), Ungarn selbst und auch Österreich (Burgenland ohne Ödenburg/Sopron).

Im durch diese vielfältigen Gebietsverluste des multinationalen Königreichs von 327.000 auf 93.000 qkm geschrumpften relativ homogenen Ungarn lebte gleichwohl immer noch eine Vielzahl nationaler Minderheiten, darunter als größte die deutsche, deren Zahl 1920 mit rund 550.000 (6,9 Prozent der Bevölkerung), 1930 mit 480.000 (5,5 Prozent) angegeben wurde. Alle anderen Minderheiten - ohne Roma - stellten zusammen nur 3,5 Prozent der Bevölkerung. Die Volksgruppe selber zählte in einer eigenen Erhebung im Jahr 1930 rund 650.000, worunter sich aber etliche "Madjaronen" befunden haben dürften.

Einer der maßgebenden Sprecher der Deutschen in Trianon-Ungarn, Jakob Bleyer, war 1919/20 Nationalitätenminister. Doch auch unter dem autoritären Horthy-Regime wurde weiter eine massive Assimilationspolitik mit Abdrängung der deutschen Sprache aus Bildungseinrichtungen und öffentlichem Leben überhaupt, wirtschaftlicher Ausgrenzung getrieben, bezeichnenderweise mit am krassesten unter dem radikalnationalistischen und gute Beziehungen zu NS-Deutschland pflegenden Madjaronen Gyula Gömbös (eigtl. Julius Knöpfle; Ministerpräsident 1932-36). Wie andere Auslandsdeutsche gerieten unter dem Druck der inneren Verhältnisse auch die ungarländischen und ihre Organisationen in den 30er Jahren teilweise unter Einfluß der NS-Auslandsarbeit.

Von den Deutschen Ungarns fielen 32.000 als Wehrmachts- oder Honvéd-Soldaten im Krieg. Während 1944/45 noch 50.000 Ungarndeutsche vor dem Einmarsch der Sowjets evakuiert werden konnten, wurden danach 60-65.000 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, wo tausende umkamen. Im Sommer 1945 wirkte die neue und schon teilweise kommunistische ungarische Regierung auf die in Potsdam konferierenden Haupt-Alliierten ein, sie zur Zwangsausweisung der Deutschen aus Ungarn zu bevollmächtigen. Die Vertreibung begann im Januar 1946 und betraf nur etwa die Hälfte der noch Anwesenden: 200-220.000 - ein einzigartiger Vorgang im Gesamtkomplex der Vertreibungen dieser Zeit. Verursacht wurde das Ende der Ausweisungen durch die US-Amerikaner wegen völliger Überlastung ihrer Besatzungszone. Etwa 6.000 haben die Strapazen der Transporte und vereinzelte Übergriffe nicht überlebt.

Mehrere bereits seit 1949 bestehenden Landesorganisationen schlossen sich im März 1951zur Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn zusammen. Die Patenschaft über sie nehmen die Städte Backnang und Gerlingen wahr.


http://www.z-g-v.de/aktuelles/?id=56#sudeten

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